Den Altbau mit einer Klimaanlage nachrüsten


Gerade bei Altbauten lässt die Isolation der Außenmauern oft zu wünschen übrig. Daher können die zunehmend immer heißer werdenden Sommer bei Kindern, älteren und empfindlichen Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen. Heizt sich im Sommer die Dachgeschosswohnung des Altbaus auf 30 Grad Celsius oder mehr auf, ist Abhilfe dringend notwendig. Die beste und effektivste Lösung gegen Backofen-Temperaturen im Altbau vorzugehen, bietet der Einbau einer modernen Klimaanlage. Mit der zeitgemäßen Klimatechnik lässt sich das Raumklima effektiv optimieren: Die Zimmertemperatur wird gekühlt, die Luftfeuchtigkeit angepasst und die Luftqualität verbessert. Allerdings sind vor der Modernisierung einige Unklarheiten zu beseitigen. Es erheben sich die Fragen:

- Welche Anlagensysteme eignen sich zum Nachrüsten? - Wie hoch sind die Kosten des nachträglichen Einbaus einer Klimaanlage? - Wieviel Energie verbraucht eine Klimaanlage im Altbau? - Müssen bauliche oder rechtliche Voraussetzungen im Vorfeld abgeklärt werden? Im nachfolgenden Beitrag finden Sie Antworten.

Klimaanlagensysteme zum Nachrüsten im Altbau

Das Optimieren des Altbaus mithilfe einer Klimaanlage beginnt mit der Auswahl eines adäquaten Systems. Wegen ihres hervorragenden Preis-Leistungsverhältnisses und der recht unproblematischen Installation eignen sich Split-Klimaanlagen besonders gut zum Nachrüsten im Altbau. Es wird unterschieden zwischen Split-Systemen, die aus einem Außen- und einem Innengerät bestehen und Multi-Split-Anlagen mit einer Außen- aber mehreren Inneneinheiten. Das Außengerät wird entweder an der Hauswand oder auf dem Boden vor dem Haus angebracht. Der oder die Inneneinheiten werden als Wand- oder Deckengeräte angeboten. Außen- und Inneneinheiten sind immer über Rohrleitungen miteinander verbunden. Split-Klimaanlagen lassen sich in unterschiedlichen Leistungsklassen erwerben, sodass sie sich sowohl zum Nachrüsten eines einzelnen Raumes, wie auch einer gesamten Wohnung eignen.

Machen die baulichen Gegebenheiten oder die fehlende Erlaubnis des Vermieters den Einbau einer Split-Klimaanlage unmöglich, bieten Monoblock-Geräte eine adäquate Alternative. Im Gegensatz zum Split-System besteht die Monoblock-Klimaanlage aus einem einzigen Gerät, das im Innenraum aufgestellt wird. Monoblock-Geräte benötigen daher weniger Platz, als die Split-Anlage. Sie können in jedem beliebigen Raum mit Stromanschluss zum Einsatz kommen. Die warme Luft wird mittels Schlauch über ein gekipptes Fenster oder eine leicht geöffnete Tür nach draußen geleitet. Allerdings gelangt durch die - für den Abluftschlauch notwendige - Öffnung nach draußen immer wieder warme Luft ins Zimmer, sodass die Energieeffizienz des Monoblock-Gerätes geringer ausfällt, als beim Split-Klimagerät. Das hat einen höheren Stromverbrauch und somit höhere Betriebskosten zur Folge.

Der nachträgliche Einbau einer Klimaanlage, welche Kosten erwarten mich?

Wer sich mit dem Gedanken trägt, sein Raumklima im Altbau mittels einer Klimaanlage zu verbessern, möchte natürlich wissen, welche Kosten durch das Nachrüsten auf ihn zukommen. Allerdings lässt sich diese Frage gar nicht so ohne Weiteres beantworten. Schließlich gibt es verschiedene Gegebenheiten, die bei der Optimierung bedacht werden müssen und sich auf den Kostenaufwand auswirken.

Zunächst sollten Sie ausmessen, welche Fläche mithilfe der Klimaanlage gekühlt werden muss. Haben Sie die entsprechende Quadratmeterzahl errechnet, erhebt sich die Frage, wie hoch die Kühlleistung ausfallen soll und, über welchen Zeitraum (dauerhaft oder nur an einzelnen Tagen) das Klima-System arbeiten soll. Es gilt, abzuwägen zwischen der Anschaffung eines hochwertigen Markengerätes oder eines No-Name-Produktes. Und schließlich muss berücksichtigt werden, wie energieeffizient das ausgewählte Klima-System arbeitet. Als ein mit Vorsicht zu genießender, ungefährer Richtwert dürfen für einen kleinen Altbau Nachrüstungskosten zwischen 700 und 1.800 Euro angesetzt werden.

Auch wer kein unerschöpfliches Budget zur Verfügung hat, sollte jedoch die Anschaffung des Klimagerätes nicht ausschließlich von den Anschaffungs- und Installationskosten abhängig machen. Muss nämlich das anfänglich preiswertere Modell bereits nach wenigen Jahren durch eine Neuanschaffung ersetzt werden, ergibt sich insgesamt ein weitaus höherer Preis, als wenn die Entscheidung von Anfang an auf ein langlebiges, teureres Klimagerät gefallen wäre.

Wie hoch ist der Energieverbrauch einer Klimaanlage im Altbau?

Wenn noch bis vor wenigen Jahren die Klimaanlage als "Stromfresser" verrufen war, können moderne Klimageräte mit einer hohen Energieeffizienz aufwarten. Daher ist es wichtig, bei der Kaufentscheidung stets auf die angegebene Energieeffizienzklasse zu achten. Ein aussagekräftiger Vergleich lässt sich jedoch nur innerhalb einer Geräte-Art vornehmen. Denn unter Umständen kühlt ein hochwertiges Split-Klimasystem der Effizienzklasse B ökonomischer, als das Monoblock-Gerät der Klasse A. Um mit der passenden Klimaanlage dauerhaft wirtschaftlich und stromsparend zu kühlen, ist eine fachkundige Beratung unbedingt zu empfehlen. Verglichen mit den Vorteilen, die eine zeitgemäße Klimaanlage verspricht, liegt ihr Stromverbrauch und somit auch der Energiekostenfaktor im unteren Bereich. Übrigens, wer seine Klimaanlage durch schattenspendende Jalousien unterstützt, spart zusätzlich Strom. 

Wie sieht es mit dem Energieverbrauch von Klimaanlagen im Altbau aus?

Bauliche und rechtliche Anforderungen beim Nachrüsten einer Klimaanlage im Altbau Um bei Split-Klimaanlagen das Außengerät mit dem Innengerät zu verbinden, ist in der Regel ein Mauerdurchbruch notwendig. Da es sich dabei um einen Eingriff in das bestehende Bauwerk handelt, ist mindestens, sofern Sie nicht selbst der Eigentümer sind, die Genehmigung des Immobilienbesitzers notwendig. Auch die Richtlinien des Baurechts und die Verordnung des Immissionsschutzes dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Und, um das Gebäude in seiner Statik nicht zu gefährden, ist vom Aufstemmen tragender Mauern ebenfalls abzusehen. Bei Unsicherheit hilft das Gutachten eines Bausachverständigen weiter.